Pflegeglossar

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Dauerkatheter

Mit einem Dauerkatheter wird Urin dauerhaft oder für eine bestimmte Zeit in einen speziellen Beutel geleitet. Die Umleitung kann direkt an der Harnröhre ansetzen oder durch einen operativen Eingriff an der Harnblase. Letzteres wird als suprapubischer Katheter bezeichnet. Der Katheterbeutel verfügt über ein spezielles Verschlusssystem, das seine unkomplizierte Leerung mehrmals am Tag erlaubt. Dauerkatheter werden häufig aufgrund von neurologischen Problemen, etwa Blasenentleerungsstörungen, verwendet. Ein weiterer Grund sind Störungen der Urinpassage durch Verwachsungen, etwa wenn die Prostata vergrößert ist.

Dekubitus

Ein Dekubitus (auch Druckgeschwür) ist eine örtlich begrenzte Schädigung der Haut und/oder des darunterliegenden Gewebes, die durch länger einwirkenden Druck entstanden ist. Ein Mensch, der sich nicht mehr regelmäßig bewegen kann, hat nicht ausreichend Möglichkeiten der Druckentlastung. Wird er nicht häufig genug umgelagert, kann ein Druckgeschwür entstehen. Warnzeichen sind Rötungen der Haut, die nach Fingerdruck weder verblassen noch verschwinden. In diesem Fall liegt bereits eine Druckschädigung der Haut vor und es sollte sofort ein Arzt konsultiert werden. Da die Heilung eines Druckgeschwürs lange dauern kann, ist es sehr wichtig, dieses gar nicht erst entstehen zu lassen. Druckgeschwüre heilen meist nur sehr langsam und können wiederkehren. Deshalb ist es umso wichtiger, darauf zu achten, dass sie gar nicht erst entstehen. Die Liege- oder Sitzposition regelmäßig zu verändern, schützt am besten vor Druckgeschwüren. Auch spezielle Matratzen und andere Hilfsmittel helfen, gefährdete Hautstellen zu entlasten. Eine sofortige Druckentlastung ist Basis jeder Behandlung, da sonst keine Wundheilung eintreten kann. Darüber muss die Wunde gereinigt und versorgt werden. Eine Schmerztherapie ist notwendig, wenn der Dekubitus starke Schmerzen verursacht.

DemTect

DemTect (Demenz Detection Test) ist ein Testverfahren zur Demenzfrüherkennung. Der Test hilft, geistige Beeinträchtigungen zu erkennen und den Verlauf des geistigen Abbaus zu beschreiben. Die Durchführung des aus fünf Aufgaben bestehenden DemTect dauert sieben bis zehn Minuten. Er kann von geschultem Personal abgenommen werden.

Demenz

Unter Demenz wird der fortschreitende Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit verstanden. Davon sind insbesondere das Gedächtnis und die Orientierungsfähigkeit betroffen. Demenz ist ein Oberbegriff für mehr als 50 Krankheitsformen. Sie kann vielfältige Ursachen haben. Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit. Demenzen beeinträchtigen unter anderem das Gedächtnis, das Denkvermögen, die Sprache, die Motorik und die Orientierung. Auch die Stimmung und die sozialen Fähigkeiten sind betroffen. Die unterschiedlichen Formen der Demenz lassen sich anhand ihrer Symptome mehr oder weniger deutlich voneinander abgrenzen.

Lesen Sie hierzu auch unsere Beiträge im Bereich Krankheiten von A bis Z

Demenzpflege

Alzheimer und andere Formen der Demenz erfordern eine besondere Pflege und Aufmerksamkeit. Nicht nur für Altenpfleger, sondern auch für Angehörige werden Zusatzausbildungen und Pflegekurse angeboten. Sie sollen ihnen helfen, besser auf die spezifischen Bedürfnisse von Demenzkranken einzugehen. Besonders wichtig in der Demenzpflege sind die aktivierende Pflege und alle Maßnahmen, die dem Dementen helfen, eine feste Tagestruktur für sich zu gewinnen.

Demogafie

Demografie bedeutet Bevölkerungswissenschaft. Sie analysiert und beschreibt Bevölkerungsstrukturen und -entwicklungen. So misst sie beispielsweise auch die Altersverteilung in einer Gesellschaft.

DiPA

Digitale Pflegeanwendungen (DiPA) zielen darauf ab, Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten des Pflegebedürftigen zu mindern und einer Verschlimmerung der Pflegebedürftigkeit entgegenzuwirken. Der Anspruch umfasst Pflegeanwendungen, die in das Verzeichnis für digitale Pflegeanwendungen aufgenommen sind. Darüber hinaus umfasst der Anspruch eine ergänzende Unterstützung bei der Nutzung der Pflegeanwendung. Für digitale Pflegeanwendungen und ergänzende Unterstützungsleistungen steht ein Leistungsbetrag in Höhe von 50 Euro monatlich zur Verfügung. Etwaige Mehrkosten sind vom Pflegebedürftigen selbst zu tragen. Die Pflegekasse entscheidet auf Antrag des Pflegebedürftigen über die Notwendigkeit der Versorgung mit einer digitalen Pflegeanwendung.

Gesetze:
SGB 11 – § 39a Ergänzende Unterstützung bei Nutzung von digitalen Pflegeanwendungen
SGB 11 – § 40a Digitale Pflegeanwendungen
SGB 11 – § 40b Leistungsanspruch beim Einsatz digitaler Pflegeanwendungen
SGB 11 – § 78a Verträge über digitale Pflegeanwendungen und Verzeichnis für digitale Pflegeanwendungen, Verordnungsermächtigung

Digitaler Nachlass

Zu dem digitalen Nachlass gehören alle Rechtsverhältnisse, Rechte und Pflichten des Verstorbenen im Zusammenhang mit IT-Systemen und die sämtliche damit verbundenen elektronischen Daten. Zu dem digitalen Nachlass gehören beispielsweise: Persönliche Konten, Nutzerkonten und Zugangsdaten
Digitale Inhalte, z. B. elektronische Büchern und Musikdateien
Mit Spielkonten verbundene Werte wie virtuelle Spielfiguren
Virtuelles Geld mit Guthaben auf elektronischen Plattformen, z. B. Bitcoin
Bestehende kostenpflichtige Vertragsbeziehungen mit Online-Dienstanbietern
Der digitale Nachlass wird wie das Erbe von Gegenständen behandelt. Das heißt: Alle Rechte und Pflichten des Verstorbenen gehen auf die Erben über. Dazu gehören auch laufende Verträge, Abonnements und kostenpflichtige Mitgliedschaften.