Pflegeglossar

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MedicProof

Medicproof ist der medizinische Dienst der privaten Krankenversicherungen. Er ist ein Tochterunternehmen des Verbands der Privaten Krankenversicherer. Wie der MD beurteilt Medicproof durch Hausbesuche beispielsweise, welcher Pflegegrad vorliegt.

Medikationsplan

Ein Medikationsplan soll die vollständige Medikation eines Patienten abbilden. Im Idealfall umfasst dieser Plan neben den Angaben zum Patienten alle der von behandelnden Ärzten und Zahnärzten verschriebenen Medikamente sowie nicht verordnete Arzneimittel, die zusätzlich in Apotheken erworben wurden. Darüber hinaus werden unter anderem der Wirkstoff, die Dosierung, der Einnahmegrund und sonstige Hinweise zur Einnahme aufgeführt. Der Medikationsplan soll helfen, unerwünschte Wechselwirkungen von Arzneimitteln besser zu erkennen und Einnahmefehler zu vermeiden. Patienten haben Anspruch auf den bundeseinheitlichen Medikationsplan, wenn sie mindestens drei zulasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnete Arzneimittel gleichzeitig einnehmen. Die Anwendung muss dauerhaft – für mindestens 28 Tage – vorgesehen sein. Der Medikationsplan muss auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert werden, wenn der Patient dies wünscht. Der Anspruch auf eine Papierversion besteht trotzdem.

Gesetze:
SGB 5 – § 31a Medikationsplan
SGB 5 – § 291a Elektronische Gesundheitskarte als Versicherungsnachweis und Mittel zur Abrechnung

MD (bisher MDK)

Der Medizinische Dienst (MD) der sozialmedizinische Beratungs- und Begutachtungsdienst der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung. Der MD ist unter anderem an der Begutachtung zur Feststellung von Pflegebedürftigkeit und der Pflegegradebeteiligt. Ebenso fällt die Qualitätssicherung der Pflegedienste in seinen Aufgabenbereich. Der Dienst war bis zum 01. Januar 2020 als Medizinischer Dienst der Krankenkassen (MDK) bekannt. Durch das MDK-Reformgesetz änderte sich der Name in MD. Das Ziel der Gesetzesänderung: bessere und unabhängigere Prüfungen Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen.

Gesetze:
SGB 5 – § 278 Medizinischer Dienst
SGB 11 – § 53d Aufgaben des Medizinischen Dienstes Bund

Mehrgenerationenhaus

In einem klassischen Mehrgenerationenhaus leben mehrere Generationen in einer Haus- oder Wohngemeinschaft - ohne zwingend miteinander verwandt sein zu müssen. Meistens gibt es in einem Mehrgenerationenhaus sowohl Gemeinschaftszimmer als auch private Räume bzw. Wohnungen die nur einer Partei offenstehen. Grundlegende Idee von Mehrgenerationenhäusern ist eine gegenseitige Unterstützung und der Austausch von Erfahrungen aller Bewohner. Mehrgenerationenhäuser sind die moderne Variante des Dorfbrunnens. Sie bieten Menschen verschiedenen Lebensalters einen fixen Treffpunkt. Man spricht miteinander und profitiert von den jeweiligen Kompetenzen der anderen: Hier treffen sich Angebot und Nachfrage für haushaltsnahe Dienstleistungen, beispielsweise stundenweise Kinderbetreuung durch Senioren oder Großeinkäufe von jüngeren für ältere Nachbarn - Jung und Alt helfen sich gegenseitig. Mehrgenerationenhäuser stehen allen Menschen offen - unabhängig vom jeweiligen Alter und von der Herkunft.

Merkzeichen

Merkzeichen sind spezielle Kennungen, die ein Schwerbehinderter zusätzlich zum Grad der Behinderung erhalten kann, wenn bei ihm bestimmte besondere Beeinträchtigungen vorliegen. Ein Schwerbehindertenausweis kann verschiedene Merkzeichen enthalten, die für unterschiedliche Vergünstigungen stehen. Diese sollen den Ausweisträger dabei unterstützen, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Die Vergünstigungen erfolgen nicht automatisch, sie müssen bei den jeweiligen Stellen beantragt werden.
Im Folgenden ein Überblick:
Merkzeichen G (erhebliche Gehbehinderung): Freifahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln; Erlass von 50 % der Kfz-Steuer
Merkzeichen GI (gehörlos): Freifahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln; Erlass von 50 % der Kfz-Steuer
Merkzeichen aG (außergewöhnliche Gehbehinderung): Befreiung von der Kfz-Steuer; kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, nachdem Freifahrtswertmarken gekauft wurden
Merkzeichen BI (blind): Befreiung von der Kfz-Steuer; kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs
Merkzeichen H (hilflos): Befreiung von der Kfz-Steuer; kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs
Merkzeichen B (Begleitperson): Eine notwendige Begleitperson kann den öffentlichen Nahverkehr ebenfalls kostenlos nutzen; Ermäßigung bei den Rundfunkgebühren

Gesetze:
§ 3 Absatz 1 SchwbAwV (Schwerbehindertenausweisverordnung)

Miktionsprotokoll/-tagebuch

In einem Miktionsprotokoll oder auch Miktionstagebuch wird die Flüssigkeitsaufnahme sowie Häufigkeit und Menge der Miktion (Harnabgabe) aufgezeichnet. Ein Miktionsprotokoll enthält in der Regel folgende Informationen: Uhrzeit, Trinkmenge, Harnmenge, Stärke des Harndrangs sowie ungewollter Harnverlust. Ein Miktionsprotokoll ist eine wichtige Grundlage für die Diagnose und Therapie einer Inkontinenz.

MMST Mini-Mental Status-Tes

Der Mini-Mental Status-Test (MMST) erlaubt anhand eines einfachen Fragebogens eine Einschätzung der geistigen Fähigkeiten eines älteren Menschen. Er ist besonders einfach durchzuführen und ermöglicht ein Schnell-Screening auf Demenz. Erfasst werden z. B. Orientierung, Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Rechnen, Sprache und konstruktive Praxis. Der MMST ist der am häufigsten verwendete Test zur Diagnose von Demenz und Alzheimer. Der Mini-Mental-Status-Test (MMST) wird von einem Arzt als Interview mit dem Patienten durchgeführt. Anhand von 9 Aufgabenkomplexen werden die folgenden zentrale kognitiven Funktionen überprüft: Zeitliche Orientierung, räumliche Orientierung, Merk- und Erinnerungsfähigkeit, Aufmerksamkeit, Sprachverständnis, Lesen, Schreiben, Zeichnen und Rechnen. Die Durchführung dauert ca. 10 Minuten, die Auswertung nur wenige Minuten.

Mobilnotruf

Mit einem Mobilnotrufsystem kann - sofern ein Mobilfunknetz vorhanden ist - durch Druck auf den Signalknopf jederzeit die Notrufzentrale kontaktiert werden. Die meisten Mobilnotrufsysteme verfügen auch über eine Ortungsfunktion per GPS. Ist eine Sprechfunktion in das Mobilnotrufsystem integriert, kann der Notrufende mit der Zentrale sprechen und beispielsweise sagen, wo er sich gerade befindet und was passiert ist.

Multimorbidität

Mit Multimorbidität ist das gleichzeitige Vorliegen verschiedener Erkrankungen gemeint.

Mundschutz

Ein Mundschutz - auch Mund- & Nasenschutz - soll die Verbreitung von Bakterien und Viren beim Sprechen, Niesen, Husten oder Ausatmen reduzieren. Ein Mundschutz schützt vor allem den Gegenüber vor infektiösen Tröpfchen des Mundschutzträgers. Mundschutze sind Medizinprodukte und wurden für den Fremdschutz entwickelt. Ein Mundschutz kann bei festem Sitz auch den Träger schützen.